ERC Synergy Grant für Prof. Dr. Karl Mayrhofer

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© FAU / Georg Pöhlein

Karl Mayrhofer erhält besondere europäische Förderung

Prof. Dr. Karl Mayrhofer darf sich über einen Synergy Grant freuen, eine der höchstdotierten Förderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC). Er erhält die Unterstützung für seine Arbeiten zur Elektrokatalyse.

Der ERC Synergy Grant ist der einzige europäische Förderpreis, der ausschließlich an Konsortien aus mehreren Forschungsgruppen vergeben wird. Damit will der ERC herausragende Vorhaben unterstützen, die nur durch die Bündelung unterschiedlicher Perspektiven, Fähigkeiten und Ressourcen zu bewältigen sind. Die Förderung umfasst einen Zeitraum von sechs Jahren und beträgt insgesamt zehn Millionen Euro für das jeweilige Konsortium.

Wissenschaftsminister Markus Blume betonte anlässlich der Bekanntgabe der Förderung für bayerische Universitäten: „Innovative Forschungsbeiträge zur zukünftigen Ernährung der Weltbevölkerung, zur Behandlung der Menschheitsgeißel Krebs und zu ungelösten Rätseln des menschlichen Gehirns machen die bayerischen Träger der ERC Synergy Grants zu Stars der internationalen Spitzenwissenschaft. In Bayern schaffen wir für diese Pioniere unserer Zeit besonders dank unserer 5,5 Milliarden starken Innovationsoffensive Hightech Agenda glänzende Voraussetzungen. Gleich fünf der zu den bedeutendsten europäischen Forschungspreisen gehörenden Synergy Grants in einem Jahr bestätigen unsere Politik und unterstreichen einmal mehr: Bayern ist Wissenschaftsstandort von Weltrang! Herzlichen Glückwunsch an die ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher und ihre exzellenten Universitäten!“

Der Materialbibliothekar: Prof. Dr. Karl Mayrhofer

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Für seine Herstellung müssen Reaktionen katalysiert werden, die teils unter extremen Bedingungen stattfinden. Bisherige Elektrokatalysatoren halten das meist nicht lange aus – neue Materialien werden benötigt, die sowohl leistungsstark als auch langlebig sind und idealerweise keine seltenen und teuren Elemente enthalten.

Im Projekt „Directed Evolution of Metastable Electrocatalyst Interfaces for Energy Conversion”, kurz DEMI, machen sich Forschende aus Deutschland, Dänemark und der Schweiz auf die systematische Suche: „Besonders vielversprechend für Elektrokatalysatoren sind Materialien, die aus fünf oder mehr Elementen bestehen“, erklärt Prof. Dr. Karl Mayrhofer, Forschungsdirektor am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI ERN). „Wir suchen damit praktisch die Stecknadel im Heuhaufen, denn es gibt eine schier unendliche Zahl möglicher Verbindungen.“

Das Projektteam verfolgt eine evolutionäre Strategie: Es berechnet und simuliert aussichtsreiche Materialkombinationen, nimmt daran kleinere Veränderungen vor und prüft, ob sie sich positiv oder negativ auswirken. So folgen die Forschenden dem Pfad zum immer besseren Material. Eine Art Materialbibliothek soll es ermöglichen, Tausende Verbindungen gleichzeitig herzustellen, extremen elektrochemischen Bedingungen auszusetzen und somit sehr schnell die „Überlebensfähigen“ zu identifizieren.

Am HI ERN, das über eine weltweit einzigartige Ausstattung und Expertise für die Hochdurchsatzprüfung von Materialien verfügt, werden die aussichtsreichen Kandidaten auf ihre elektrochemische Leistungsfähigkeit hin untersucht. Im Zentrum steht die sekundenschnelle, gleichzeitige Erfassung von Aktivität und Stabilität unter verschiedenen Betriebsbedingungen. Karl Mayrhofer: „Unser datengetriebener, vernetzender Ansatz wird Katalysatoren stabiler und leistungsfähiger machen. Ziel ist es, sowohl die Wasserelektrolyse als auch den Betrieb von Brennstoffzellen effizienter zu gestalten.“

Kontakt

Prof. Dr. Karl J. J. Mayrhofer
Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN)
k.mayrhofer@fz-juelich.de